Du kennst sie bestimmt, die hormonellen Veränderungen in den Wechseljahren, gerade wenn Du selbst bereits mittendrin in diesem Lebensabschnitt bist.
Die Hitzewallungen, die Reizbarkeit und die Stimmungsschwankungen. Aber auch Schlafstörungen und allgemeine Unruhezustände können Dir das Leben verdammt schwer machen. Oft kommen noch eine trockene Haut und austrocknende Schleimhäute dazu, die Dir mitunter den Spaß am Sex verderben.
Na? Neugierig geworden? Oder gehörst Du zu dem glücklichen Drittel jener Frauen, die kaum Beschwerden haben? Wenn Du noch jünger bist und die Wechseljahre gerade noch nicht so im Fokus hast, bleib trotzdem dran. Denn vieles erleben wir auch schon während unserer monatlichen Regelblutung.
Wer leidet unter den hormonellen Veränderungen der Wechseljahre?
Statistisch gesehen leiden ca. 70 bis 80 % aller Frauen an mäßig starken bis starken Wechselsymptomen und nur knapp ein Drittel aller Frauen kommt ohne oder nur mit geringen körperlichen Symptomen durch diese Zeit.
Viele Frauen gehen dieser Zeit mit gemischten Gefühlen entgegen. Denn meist sind aus dem persönlichen Umfeld Frauen bekannt, die mit oben genannten Symptomen mehr oder weniger stark zu kämpfen haben oder auch hatten. Was Dich persönlich in dieser Zeit erwartet, kann man nicht vorhersehen und daher ist diese gemischte Gefühlslage nur allzu verständlich.
Die Studienlage
Zum Thema Wechseljahre gibt es zahlreiche Studien, zum einen natürlich über die Beschwerden und die hormonellen Veränderungen, zum anderen aber auch über den Einfluss von Gesellschaft und Kultur und der sozioökologischen Hintergründe.
So hat man beispielsweise in einer sehr groß angelegten Studie (SWAN-Studie, Study of women’s health across the nation) einen sehr starken Zusammenhang zwischen dem Umgang mit Wechseljahresbeschwerden und der jeweiligen Stellung der Frau in einem Land beobachtet.
Asien versus Europa
In Ländern wie China und Indien nimmt der gesellschaftliche Status der Frau mit dem Alter zu. Ich habe Dir das ja bereits in meinem Artikel Mit dem Besten aus zwei Welten durch die Wechseljahre darüber erzählt.
Was die Symptome der Wechseljahre anbelangt hat man nun festgestellt, dass gerade in solchen Ländern die Frauen wesentlich weniger über Beschwerden nach der Menopause klagen als europäische und amerikanische Frauen. Es scheint, als hätte der kulturelle Hintergrund einen Einfluss auf die Art und Weise, wie eine Frau auf die Menopause reagiert. Auch das Bildungsniveau dürfte eine Rolle spielen. Je mehr Bildung umso größer die Beschwerden. Da stellt sich mir schon die Frage nach dem Einfluß der Psyche auf unsere jeweilige Situation.
Ernährung oder Mindset?
Spannend ist, dass Vegetarierinnen und Veganerinnen statistisch gesehen weniger unter Wechselbeschwerden leiden als Frauen, die regelmäßig Fleisch essen und das trotz meist höherem Bildungsniveau.
Es könnte also durchaus sein, dass Wechseljahresbeschwerden und die unterschiedlichen Ausprägungen auch etwas mit der mentalen Einstellung der Frau zum Thema Menopause zu tun haben.
Hintergrundwissen kann Symptome lindern
Allen gemeinsam ist jedoch die hormonelle Veränderung, die sich in den Wechseljahren bei jeder Frau einstellt.
Meine Erfahrung mit den Frauen in meinen Beratungen zeigt, dass das Wissen über diesen hormonellen Umbruch vielfach dazu beiträgt, mit den Beschwerden und Symptomen anders umzugehen. Zudem können wir mit unserer alltäglichen Ernährung, mit dem was wir täglich essen, die Beschwerden auf positive aber auch auf negative Art beeinflussen. Wenn wir also unser Wissen nutzen und dieses gezielt einsetzen, geht's leichter durch diese Zeit des Umbruchs.
Daher wollen wir uns einmal anschauen, was da genau in Deinem im Körper passiert.
Hormone - kleine Helferlein im Körper
Die Hormone dienen unserem Körper als Signal- und Botenstoffe.
Wie sehr viele Körperfunktionen ist auch die Entwicklung des hormonellen Systems auf den Beginn der Menschheit zurückzuführen und der damaligen Situation angepasst. Du erinnerst Dich vielleicht an den Säbelzahntiger? Auf diesen Artikel werden wir noch des Öfteren zurückgreifen.
Unser Körper hat sich bis heute kaum verändert. Nur unsere Umwelt und unser Verhalten hat sich rasant weiterentwickelt. Ebenso ist die Lebenserwartung stark angestiegen. Genau diese Diskrepanz führt oft zu Problemen.
Wenn die Fruchtbarkeit abnimmt und die Eierstöcke ihre Produktion einstellen herrscht plötzlich hormonelles Chaos im Körper. Um diese Achterbahn der Hormone zu verstehen, müssen wir etwas hinter die Kulissen schauen.
Wir wollen uns zunächst anschauen, welche Hormone überhaupt eine Rolle spielen und wir wollen den monatlichen Zyklus der Frau unter die Lupe nehmen. Dann können wir auch leichter die Zusammenhänge und die Auswirkungen der hormonellen Veränderungen in den Wechseljahren verstehen.
Die weiblichen Sexualhormone
Die weiblichen Sexualhormone teilen sich in Östrogene und Gestagene.
Östrogene werden vor allem in den Eierstöcken gebildet, aber auch in der Plazenta, im Fettgewebe, in der Nebennierenrinde und – nebenbei bemerkt – auch beim Mann im Hoden. Da die Wirkung der Hormone jedoch dosisabhängig ist, überwiegen beim Mann die androgenen (also männlichen) und bei Frauen die östrogenen (demnach weiblichen) Wirkungen.
Gestagene werden im Gelbkörper (Corpus luteum) gebildet, der sich im Menstruationszyklus aus dem verbleibenden Follikel-Rest entwickelt. Aber dazu später. Neben dem Gelbkörper produzieren auch die Plazenta und die Nebennierenrinde Gestagene.
Die Wirkung der Östrogene
- Östrogene sind dafür verantwortlich, dass sich Gebärmutter, Scheide und Eierstöcke im Körper der Frau überhaupt erst bilden können. Außerdem sorgen sie dafür, dass uns eine weibliche Brust wächst. Daneben sind sie für die typisch weibliche Fettverteilung verantwortlich. Ja, unser ausgeprägtes Becken und dass sich die Fettpölsterchen genau da anlagern, das machen diese klitzekleinen Botenstoffe in unserem Körper.
- Sie bremsen das Längenwachstum. Daher sind wir Frauen auch häufig etwas kleiner, als die Männer.
- Der Knochenaufbau steht unter dem Einfluss der Östrogene. Die Hormone sorgen neben Vitaminen D und K dafür, dass Calcium in den Knochen eingebaut werden kann. Das ist der Grund, warum der Östrogen-Mangel in der Menopause sich entsprechend schlecht auf die Knochendichte und auf das Risiko an Osteoporose zu erkranken auswirkt.
- Östrogene schützen unsere Blutgefäße, weil sie die Blutfette günstig beeinflussen. So schützen sie die Gefäßwände vor Arteriosklerose.
- Natürlich steuern sie den Menstruationszyklus und haben daher zyklische Effekte. Diese Funktion kennen wir meistens und damit verbinden wir die Östrogene in erster Linie, aber das ist eben nur eine von vielen Funktionen im Körper.
- Sie verstärken die Gerinnungsneigung des Blutes, was zu einem erhöhten Thromboserisiko führen kann. Gerade im Zusammenhang mit dem Rauchen, welches gefäßverengend wirkt und/oder einer ungesunden oder einseitigen Ernährung kann sich diese Wirkung negativ bemerkbar machen.
- Und sie erhöhen die NaCl- und Wasserretention, d.h., dass verstärkt Salz und Wasser im Körper gehalten und gespeichert wird. Das ist auch der Grund dafür, dass Frauen häufig mehr Wasser einlagern als Männer.
Was machen die Gestagene im Körper?
Das wichtigste Gestagen ist Progesteron und das hat in erster Linie die Aufgabe, die Voraussetzungen für eine Schwangerschaft zu schaffen und dann die Schwangerschaft zu schützen. Außerdem sorgt es dafür, dass sich die Schleimhaut in der Gebärmutter so verändert, um das Einnisten einer befruchteten Eizelle zu ermöglichen.
Progesteron sorgt also dafür, dass
- die Schleimhaut genährt und aufrechterhalten wird. Ansonsten wäre eine Schwangerschaft kaum möglich.
- der Zervixschleim an Viskosität zunimmt. Im Laufe des Menstruationszyklus verändert sich der Schleimpfropfen von gar nicht durchlässig (um Krankheitserreger fernzuhalten) bis stark durchlässig in den fruchtbaren Tagen, damit Spermien in die Gebärmutter gelangen können und eine Befruchtung stattfinden kann.
- die Uteruskontraktionen weniger werden. Das ist eine natürliche Schutzfunktion für eine etwaige Schwangerschaft, denn Kontraktionen in der Gebärmutter wären dafür nicht förderlich.
- Uterus und Brustdrüsen wachsen. Die Bildung von Gebärmutter und Brüsten wird durch die Östrogene initiiert, dass sie auch wachsen, dafür ist Progesteron verantwortlich.
- die Basaltemperatur um ca. 0,3 bis 0,5 °C ansteigt. Das hängt eng mit der Schilddrüse zusammen. Das im Blut zirkulierende Progsteron regt unser Körperthermostat an, nämlich die Schilddrüse, mehr Schilddrüsenhormone zu produzieren. Diese sorgen dann für den Temperaturanstieg, der häufig für die natürliche Familienplanung herangezogen wird.
Hypothalamus und Hypophyse
Die Steuerung der Sexualfunktionen geht vom Gehirn aus, genauer unterliegt diese dem Hypothalamus und der Hypophyse.
Der Hypothalamus ist ein Teil unseres Gehirns, der sich direkt über der Hypophyse befindet. Gemeinsam mit der Hypophyse steuert er die Drüsen, die Hormone ausschütten und Körperfunktionen wie zum Beispiel Körpertemperatur, Nahrungsaufnahme, aber auch das Sexualverhalten und eben auch den Zyklus der Frau, regeln.
Wird der Hypothalamus aktiviert, schaltet sich sofort die Hypophyse ein.
Die Hypophyse oder Hirnanhangsdrüse ist nur eine in etwa erbsengroße Hormondrüse, die quasi an der Basis des Gehirns dranhängt. Sie wird vom Hypothalamus gesteuert und bildet sozusagen eine Schnittstelle, mit der das Gehirn die Freisetzung von Hormonen reguliert.
Dabei reguliert sie natürlich nicht nur den Zyklus der Frau, sondern ist an so gut wie allen Körperfunktionen, die hormonell gesteuert werden, beteiligt. Sie steuert Vorgänge wie das Wachstum, den Stoffwechsel, Stressreaktionen aber auch die Fortpflanzung.
Der Tanz der Hormone - der Menstruationszyklus
Der Menstruationszyklus der Frau ist eine sehr komplexe Angelegenheit und gleicht einem fein abgestimmten Uhrwerk, dessen einzelne Zahnräder gezielt und in einer exakt abgestimmten Reihenfolge ineinandergreifen.
Dabei beeinflussen sich die beteiligten Hormone in ihrer jeweiligen Konzentration durch gegenseitige positive und negative Rückkoppelungsmechanismen, die ihrerseits den Anstieg bzw. den Abfall einzelner Hormone bewirken.
Wichtig für uns sind in erster Linie die beiden Hormone Estradiol, der wichtigste Vertreter der Östrogene, und Progesteron.
Die erste Zyklushälfte
Zum leichteren Verständnis schau Dir doch bitte auch die Graphik weiter unten an.
Zu Beginn der ersten Zyklushälfte haben wir noch relativ wenig Estradiol im Blut. Sobald die Hypophyse vom Hypothalamus das Signal bekommt, schüttest sie die beiden Hormone Gonatropines FSH = (gonatropines follikelstimulierendes Hormon) und LH (luteinisierendes Hormon) aus.
Dieses Signal kommt natürlich auch über ein Hormon vom Hypothalamus mit dem klingenden Namen GnRH (Gonadotropin-Releasing-Hormon).
Keine Sorge, das musst Du Dir nicht merken, ich möchte Dir nur eine Einblick in dieses vielschichtige und faszinierende Uhrwerk in unserem Körper geben.
Diese Hormone bewirken, dass im Eierstock ein Follikel (Hülle der heranreifenden Eizelle im Eierstock = Eibläschen) heranreift und dass der Estradiolspiegel ansteigt. Durch verschiedenste sich gegenseitig beeinflussende Mechanismen - es tanzen noch ein paar mehr Hormone mit - steigen Estradiol und LH so stark an, dass diese hohen Hormonspiegel um den 12. bzw. 13. Tag den Eisprung bewirken.
Die zweite Zyklushälfte
In der zweiten Zyklushälfte bildet sich aus dem verbleibenden Rest des Follikels der Gelbkörper. Wie Du bereits weißt produziert dieser Rest der Eihülle auch Hormone, nämlich das Progesteron und kleine Mengen Estradiol.
Auch hier beeinflussen sich die unterschiedlichen Hormone gegenseitig.
Estradiol steigt wieder an, nachdem es durch den Eisprung etwas abgesunken ist. Allerdings erreicht es keine so hohen Werte mehr wie vor dem Eisprung.
Wie Du in der Graphik sehen kannst, ist der Progesteronwert nach dem Eisprung leicht höher als der Estradiolwert. Genau dieser Mechanismus macht uns im Wechsel Beschwerden. Denn ohne Progesteron haben wir es anfänglich mit einer Estradiol-Dominanz zu tun, aber dazu später.
Gegen Ende der zweiten Zyklushälfte sinken sowohl Progesteron als auch Estradiol, was negativ rückkoppelnd auf die Hypophyse wirkt, die daraufhin kein LH und FSH mehr produziert. Sinkt die LH-Konzentration auf ein Minimum, geht der Gelbkörper zugrunde, denn dieser braucht LH um bestehen zu können. Kein Gelbkörper bedeutet kein Progesteron mehr. Damit geht auch der Schutz für die Gebärmutterschleimhaut verloren und es kommt zur Menstruationsblutung.
Was passiert bei einer Schwangerschaft?
Wenn sich jedoch eine befruchtete Eizelle einnistet, dann übernimmt die Plazenta die Funktion der Hypophyse. Sie produziert ein dem LH ähnliches Hormon, damit der Gelbkörper am Leben bleibt und weiterhin Progesteron produziert. Dadurch bleibt auch die Gebärmutterschleimhaut erhalten. Denn wie Du bereits weißt, Progesteron schützt die Gebärmutterschleimhaut.
Ab dem 2. Schwangerschaftsmonat übernimmt dann die Plazenta selbstständig die Progesteron-Produktion. Der Gelbkörper wird nicht mehr gebraucht und darf abtreten.
Noch mehr Hormone tanzen mit
Die komplexen Abläufe, die Monat für Monat im weiblichen Körper vonstatten gehen, machen einigen Frauen schon lange vor dem Wechsel Probleme.
Es ist ein Balance-Akt des Körpers, die hormonellen Schwankungen auszugleichen. Einige Frauen spüren diesen Tanz der Hormone kaum. Kommt es jedoch zum hormonellen Umbruch durch die Menopause, muss der Körper beginnen, neu zu regulieren und auszugleichen. Das braucht mitunter seine Zeit.
Und es spielen noch eine ganze Reihe anderer Hormone in diesem Gemeinschaftstanz mit.
Die Schilddrüse
Wie bereits erwähnt aktiviert Progesteron die Schilddrüse. Estradiol hat dagegen eher den Effekt, dass sie die Schilddrüse herunterreguliert. Gerade zu Beginn der Wechseljahre haben wir es häufig mit einer Estradiol-Dominanz zu tun. Durch den fehlenden Eisprung wird kein Gelbkörper gebildet wird und die Produktion von Progesteron bleibt aus. Auch wenn das Estradiol etwas niedriger ist, ist der Spiegel dennoch höher als der des Progesterons.
Wenn wir uns an die obige Graphik erinnern, ist gerade in der zweiten Zyklushälfte der Estradiolwert zumeist niedriger als der Progesteronwert.
Der durch den Wechsel bedingte anfängliche Estradiol-Überschuss kann in der Schilddrüse eine leichte Unterfunktion auslösen. Das kann zu depressiven Verstimmungen, starker Müdigkeit und Antriebslosigkeit und auch zu einer unkontrollierten Gewichtszunahme führen.
Die Stresshormone
Neurotransmitter wie Adrenalin und Noradrenalin und auch das Stresshormon Cortisol stehen ebenfalls in engem Zusammenhang mit den Sexualhormonen.
Diese Hormone werden von den Nebennieren gebildet, die – wie bereits erwähnt – einen Teil der Östrogene und Gestagene bilden. Unser heutiger Lebensstil sorgt häufig für Dauerstress. Gehörst Du auch zu jenen Frauen, die versuchen tausend Dinge unter einen Hut zu bringen? Job, vielleicht sogar eine Selbstständigkeit, die Familie, der Partner, die Freizeitgestaltung und dann vielleicht auch noch die Sorge um die eigene Gesundheit und das eigene Wohlbefinden. Diese Mehrfachbelastungen sorgen dafür, dass Stresshormone fast dauerhaft im Körper zirkulieren.
Das heißt aber auch, dass die Nebennieren Stresshormone am laufenden Band produzieren.
Müssen die Nebennieren mit dem Wegfallen des Eisprunges auch noch für die Produktion der Sexualhormone sorgen, kann das leicht zu einer Erschöpfung der Nebennieren führen. Davon leidet dann auch noch die Schilddrüse.
Du siehst also, es hängt alles irgendwie zusammen und beeinflusst sich gegenseitig.
Die Knochen leiden auch unter den hormonellen Veränderungen in den Wechseljahren
Das Estradiol bzw. die Östrogene dafür sorgen, dass Calcium in den Knochen eingebaut werden kann, das wissen wir bereits. Der Wegfall der Estradiolproduktion in den Eierstöcken fördert die schnellere Demineralisierung der Knochen. D.h. dass bei niedrigen Estradiollevel im Blut mehr Calcium aus dem Knochen ins Blut ausgeschwemmt wird. Damit wird der Knochen einfach poröser und das Risiko an einer Osteoporose zu erkranken steigt.
Dazu kommt, dass ein über eine lange Zeit andauernder Cortisol-Überschuss ebenfalls zu Osteoporose, aber auch zu steigendem Körperfett oder zu Depressionen führen kann. Gemeinsam mit dem Rückgang der Sexualhormone können Symptome wie Erschöpfung, Depressionen, Schlafstörungen, Konzentrationsstörungen, Libidoverlust, Hitzewallungen verstärkt werden.
Und trotzdem geht der Zyklus weiter
Trotz wegfallender Regelblutung und fehlender Hormonproduktion aus Eierstöcken und Follikel, unterliegen wir weiterhin gewissen Zyklen mit höheren und niedrigeren Hormonkonzentrationen im Blut. Diese verlaufen zwar wesentlich flacher als vor der Menopause, dennoch sind sie da.
Wenn die Eierstöcke der Frau ihre Produktion einstellen, entfällt die Produktion der Hormone aus diesen Geweben. Natürlich kommt diese Produktionseinstellung nicht von heute auf morgen, sondern geschieht meist schleichend, womit wir bei der schleichenden Gewichtszunahme angekommen sind.
Jährlich so ein bis zwei Kilo mehr und plötzlich sind es zehn Kilo, von denen Du gar nicht weißt, wo die plötzlich hergekommen sind, oder?
Die Gewichtszunahme im Klimakterium hat einen physiologischen Grund.
Da die Estradiolproduktion aus den Eierstöcken langsam wegfällt, sorgt der Körper für entsprechende Level, indem er das Fettgewebe, und hier vor allem das Bauchfett, erhöht, denn ab der Menopause übernehmen die Fettzellen verstärkt einen kleinen Teil der Estradiolproduktion. Somit bleiben die Estradiollevel auf einem gewissen Niveau bestehen.
Fazit
Ja, unser Körper unterliegt starken hormonellen Veränderungen in den Wechseljahren und ja, diese können sich auch in vielen Beschwerden äußern. Aber wenn wir uns der Veränderungen im Köper bewusst sind, fällt es leichter diese anzunehmen. Und natürlich gibt es zahlreiche Dinge, die wir tun können, um es unserem Körper leichter zu machen, mit der sich verändernden Situation besser umzugehen.
Eine davon ist natürlich unsere Alltagsernährung. Du bist was Du isst, eines meiner Lieblingszitate 😉 Denn Dein Körper kann nur mit den Bausteinen arbeiten, die Du ihm zur Verfügung stellst. Daher ist eine ausgewogene und ein auf Deine Situation zugeschnittene Ernährung gerade jetzt absolut wichtig und notwendig. Ein paar Tipps dazu findest Du im Artikel Mit dem Besten aus zwei Welten durch die Wechseljahre.
Willst Du es allerdings gleich praktisch angehen, dann sei dabei, beim Powertag Wechseljahre. An diesem Tag sehen wir uns nicht nur Deine Nährstoffversorgung an, sondern auch welche Lebensmittel gerade jetzt für Dich besonders vorteilhaft sind. Außerdem setzt Du das Gelernte gleich direkt in der Küche um. So kommst Du mit Leichtigkeit in Deinen neuen Frühling.
Schreib mir doch!
Wie geht's Dir mit Deinem Tanz der Hormone? Tanzen sie schon in Richtung Wechsel oder bist Du nur dem normalen Menstruationstanz ausgesetzt? Schreib mir in einem E-Mail oder Kommentar wie es Dir mit den Hormonen geht!
Zusammenfassung für Schnell-Leser 😉
Lesezeit 1 Minute
Unsere Hormone tanzen ständig in unserem Körper und spielen dabei zusammen wie die Zahnräder eines fein abgestimmten Uhrwerkes.
Wenn die Eierstöcke ihre Produktion einstellen, dann kommt es zu einem Ungleichgewicht und einer anderen Verteilung der Sexualhormone im Körper. Hauptakteure sind dabei Estradiol, der wichtigste Vertreter der Östrogene und Progesteron, seines Zeichens Gestagen. Die hormonellen Veränderungen in den Wechseljahren spielen vielen Frauen übel mit. Nur ungefähr ein Drittel aller Frauen hat kaum bis keine Beschwerden.
Um die Symptome wie Hitzewallungen, Erschöpfung, Schlafstörungen, Depressionen, Trockenheit der Haut und Schleimhäute, Gewichtszunahme, um nur einige zu nennen, besser verstehen und damit dann auch besser umgehen zu können, braucht es ein bisschen Hintergrundwissen. Der Menstruationszyklus sollte einem harmonischen Tanz gleichen, den die Hormone gemeinsam bestreiten. Durch den Wechsel gerät der Tanz aus dem Rhythmus und es herrscht Chaos. Es braucht Zeit, bis der Körper wieder aus diesem Chaos findet.
Eine gesunde und ausgewogene Ernährung kann helfen, dem Chaos schneller und vor allem beschwerdefrei ein Ende zu setzen.