7. Juni 2023

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Was die Leber glücklich macht

By Susanne Lindenthal

Juni 7, 2023

Integrative Ernährungstherapie

Was die Leber glücklich macht? Die Leber kann glücklich sein? Ja, im Denkmodell der Traditionellen Chinesischen Medizin schon und was es damit auf sich hat, mit dem Glück der Leber und wie Du sie ganz einfach glücklich machen kannst und was das mit der Ernährung zu tun hat, darum geht es in diesem Artikel. Und dabei wünsche ich Dir viele Erkenntnisse und Aha-Erlebnisse 😉.

Das Glück der Leber

Dazu muss ich jetzt ein bisschen ausholen. Die TCM ist ein ganzheitliches Konzept, welches den Menschen als eine Einheit von Körper, Geist und Seele sieht. Neben den körperlichen Funktionen spielen also in der TCM auch die Emotionen und der geistige Aspekt eine große Rolle. Jedem Organsystem sind sowohl körperliche Funktionen als auch emotionale und geistige Aspekte zugeordnet.

Die glückliche Leber - der General unter den Organen

Die Leber ist der General unter den Organen. Sie liebt es einerseits zu planen und alles in Strukturen und Bahnen zu bringen, andererseits ist sie ein kreativer Geist und möchte ihre Kreativität und Freiheit auch ausleben. Du kannst Dir die Leber, die ja zum Holz-Element zählt, auch wie einen Baum vorstellen. Sie gräbt ihre Wurzeln tief in die Erde aber entfaltet sich wie ein Baum nach oben mit vielen Verzweigungen.

Der emotionale Aspekt der Leber

Die negativen Emotionen, die der Leber zugeordnet werden, sind die Wut und der Zorn. Diese Emotionen können ausbrechen, wenn sich die Leber in ihrer Freiheit eingeschränkt fühlt. Auch der unaufhörliche Alltagsstress kann die Leber in ihrer Freiheit gehörig einschränken und ihr zu schaffen machen. Doppelbelastungen, denen wir häufig mit Arbeit und Familie ausgesetzt sind, können die stressigen Situationen im Alltag verstärken.

Hast Du eine starke Leber, die damit gut umgehen kann, dann ist das nicht weiter schlimm. Erst wenn die Belastungen überhand nehmen, könnte die Leber darunter leiden.

Die Auswirkungen einer unglücklichen Leber

Ich sehe die Auswirkungen einer gestressten und geplagten Leber nur allzu oft in meiner Praxis. Äußern kann sich eine emotional gestresste Leber nämlich sehr stark auf körperlicher Ebene.

Die einen kommen mit Gastritis-ähnlichen Beschwerden, bei anderen spielt der Darm verrückt und gerade die Diagnose Reizdarm kann vielfach mit einer gestressten Leber in Zusammenhang gebracht werden.

Histamin und eine glückliche Leber

Das was ich allerdings am häufigsten in meiner Praxis in diesem Zusammenhang sehe, ist die Histaminintoleranz. Und diese zeigt sich in unterschiedlichsten Bildern. Ich habe kaum Klient:innen, die die gleichen Symptome bei einer Histaminintoleranz mitbringen. Da sind Hautausschläge genauso mit dabei wie starkes Herzklopfen, Kopfschmerzen oder Verdauungsprobleme jeglicher Art. Allen gemeinsam ist, dass sie eine sensible Leber haben, die mehr oder weniger wild um sich schlägt.

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Die Organe in der TCM

Hier muss ich allerdings noch kurz erklären, was ich in diesem Zusammenhang immer wieder betone. Wenn ich in der TCM von der Leber oder einem anderen Organ spreche, dann meine ich damit nicht das Organ und seine Funktionen, so wie wir das hier im Westen verstehen. Unter dem Begriff „Leber“ sind Funktionskreise zusammengefasst, die im Körper bestimmte Aufgaben erfüllen.

Der Funktionskreis Leber

Zum Funktionskreis der Leber gehören folgende Aufgaben:

Die Leber

  • reguliert den geschmeidigen Fluss der Lebensenergie Qi und ist damit für die Lebensenergie verantwortlich
  • speichert das Blut und reguliert den Blutfluss
  • ernährt die Sehnen und herrscht über die Spannkraft und Beweglichkeit
  • öffnet sich in den Augen
  • befeuchtet und nährt die Augen
  • manifestiert sich in den Nägeln
  • reguliert die Verdauung und
  • sie reguliert die Menstruation.

Ihr sind Entwicklung und Lebensplanung zugeordnet.

Der geistige Aspekt der Leber

Das Geistwesen, welches die Leber bewohnt ist Hun, die Wanderseele.

Hun ist das Unbewusste, ist Planung und Vision und damit auch Strategie. Aber Hun ist auch verantwortlich für die Kreativität, die Träume und die Spontaneität. Die Wanderseele liebt die Harmonie und den Freiraum und damit hasst sie Druck und Stress.

Daher ist die Leber auch launisch und wechselhaft und zeigt das sehr deutlich in Wut und Aggression, wenn es sein muss. Stress verursacht dabei gerne Gereiztheit, Ärger und Zorn. Aber auch Sturheit, Engstirnigkeit und Intoleranz können der Leber und ihrem geistigen Aspekt zugeordnet werden. Das erzeugt oft Steifheit und Anspannung.

Wir wissen jetzt, was die Leber mag und was sie nicht mag und damit möchte ich den Bogen wieder zur eingangs erwähnte Fragestellung spannen:

Was die Leber glücklich macht!

Ein großer Faktor, der die Leber glücklich macht, ist gutes Essen und dafür können wir tagtäglich sorgen. Allerdings nicht mit einer gestressten Mahlzeit schnell am Weg zwischen zwei Terminen oder mit der quälenden Frage "Was soll ich heute bloß wieder kochen?" Denn das sind die Dinge, die die Leber eben nicht so gerne hat und die wir eher vermeiden sollten.

Allerdings können wir uns die Eigenheiten der launischen Leber sehr gut zunutze machen und sie damit gleich auf mehreren Ebenen glücklich machen.

Die Leber liebt es, Pläne zu schmieden

Du kannst die Leber glücklich machen, mit einer guten Küchenplanung. Das was wir täglich kochen und das was wir essen, das können wir genauso gut planen, wie das Haushaltsbudget oder eine Planung im beruflichen Kontext. Ich habe immer wieder Klient:innen, die mit der alltäglichen Kocherei völlig überfordert sind, weil sie erst beginnen, darüber nachzudenken, was es zum Essen geben soll, wenn schon die gesamte Familie hungernd in der Türe steht.

Plane das Essen für eine Woche! 

Auch wenn es sich zuerst etwas aufwendiger anhört, aber es zahlt sich aus, sich einmal in der Woche zu überlegen, welche Speisen diese Woche gekocht werden und auch nur ein- oder zweimal einkaufen zu gehen. Das spart insgesamt nicht nur Geld, sondern auch Zeit und entspannt ganz nebenbei die Leber.

Willst Du Dich selbst nicht um so eine Planung kümmern, kein Problem, dann nehme ich das gerne für Dich ab. In meinem Club und der angeschlossenen Rezept-Bibliothek gibt es für jede Kalenderwoche des Jahres mehrere bereits fertige Wochenpläne mit den passenden Einkaufslisten, damit der Wocheneinkauf auch in einer halben Stunde erledigt ist.

Was-die-Leber-glücklich-macht glückliche Frau auf Schaukel am Baum

Die Leber liebt den freien Fluss und die Harmonie

Genuss und Ausgewogenheit sind hier die Dinge, die unsere Mahlzeiten auszeichnen sollten. Das sorgt für einen harmonischen Energiefluss und dafür, dass die Leber glücklich ist.

Sei achtsam beim Essen und genieße Deine Mahlzeiten! 

Wenn wir uns Zeit und Ruhe für eine Mahlzeit gönnen und diese richtig genießen können, dann fließt die Energie, dann tut uns diese Mahlzeit auch gut. Denn das besänftigt die Leber. Westlich bringt uns das in einen Parasymphatikus-Modus und damit in die Entspannung. Das reduziert Stress und damit auch die Beschwerden, die uns sonst anheim suchen. 

Kreativität und spontane Einfälle dürfen nicht zu kurz kommen

Jeder Plan ist dafür da, um verworfen zu werden. Darüber weiß die Leber ihr eigenes Lied zu singen 😅. Ja, einerseits will sie die Planung, andererseits braucht sie die Freiheit, diesen Plan dann mit Karacho umzuschmeissen und etwas völlig anderes zu machen und auch da kannst Du Deine Leber unterstützen. Denn genau solche Situationen kann man zwar vom Zeitpunkt nicht vorplanen, aber Du kannst Dich sehr gut darauf vorbereiten. Das macht die Leber glücklich!

Sorge für spontane Momente vor! 

Es ist wichtig, dass Du Deine Küche so organisiert hast, dass Du auch aus dem Vorrat schnell etwas völlig anderes als geplant zaubern kannst. Was es dazu braucht? Eine gute Küchengrundausstattung!

Trockene Zutaten wie Mehl, Reis, Teigwaren und Linsen sowie Kräuter und Gewürze solltest Du immer zuhause haben. Aber auch ein paar Konserven wie Mais, Bohnen, Thunfisch oder Tomaten können Dich bei spontanen Kocheinfällen gut unterstützen. Außerdem solltest Du etwas Gemüse tiefgekühlt zuhause haben, damit Du auch für die notwendigen sekundären Pflanzenstoffe bei so einem Spontaneinfall Deiner Leber versorgt bist.

Daneben sind Würzmittel wie Zitronensaft, Tomatenmark, Sojasauce oder auch Teriyakisauce hilfreich, schnell etwas gut schmeckendes zubereiten zu können. Das entspannt die Leber und das macht sie glücklich.

Gute Rezepte

Das wichtigste aber, um die Leber mit Essen glücklich zu machen, ist, dass Du gute und einfache Rezepte hast, die gelingsicher sind. Nichts ist schlimmer als ein verführerisch gut aussehendes Rezept aus einem Kochbuch nachzukochen und es wird einfach nichts.

Versorge Dich mit guten Rezepten, die funktionieren! 

Glaube mir, ich spreche da aus Erfahrung.

Mittlerweile hält sich die Enttäuschung dabei allerdings in Grenzen, denn heute erkenne ich es bereits am Rezept, ob das funktionieren kann oder nicht.

Als ich vor vielen Jahren zu Kochen angefangen habe, habe ich das allerdings noch nicht am Rezept erkannt und habe mich dann furchtbar geärgert, wenn

  • der Teig nicht zusammengehalten hat, weil das Verhältnis der trockenen mit den flüssigen Zutaten einfach nicht gestimmt hat,
  • mein Ergebnis auf dem Teller völlig anders und auch nicht so verlockend gut ausgesehen hat als auf dem abgebildeten Foto
  • das Essen einfach nicht gut geschmeckt hat, weil es völlig überwürzt war, oder was viel häufiger vorgekommen ist, wenn es nur fad war, weil es so gut wie gar nicht gewürzt war
  • die Konsistenz der gesamten Speise einfach nicht gepasst hat oder die Textur im Mund einfach nicht angenehm war.

Diese und viele andere Dinge, die Dir passieren können, wenn Rezepte einfach nicht erprobt sind, können die Leber ziemlich außer Rand und Band bringen. Das ist auch der Grund, warum mein eigener Anspruch an Rezepte, die ich aus der Hand gebe, so hoch ist. Und daher findest Du bei mir nur erprobte Rezepte, die auch gelingen, gut schmecken und die vor allem auch so aussehen, wie am Foto.

Du möchtest mehr dazu wissen?

Etwas ausführlicher habe ich dieses Thema übrigens im Artikel Erfahrungsbericht: Gesunde und stressfreie Alltagsküche. Was die Leber glücklich macht in der Fachzeitschrift Qi, für die Ausgabe 32, 01-2023 behandelt. Du kannst den Artikel gerne hier nachlesen. Im Artikel findest Du auch ein paar Rezepte, die die Leber wirklich glücklich machen.

Neben meinem Club mit angeschlossener Rezept-Bibliothek biete ich auch für Ärzt:innen und Therapeut:innen im ernährungsnahen Bereich die Möglichkeit, diese Rezept für ihre jeweiligen Praxen zu nutzen. Hier kommst Du zu weiteren Informationen dazu.

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Fazit

Wenn Du also Probleme wie Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Magendrücken, Sodbrennen, Verdauungsstörungen oder ähnliches hast und sich schulmedizinisch einfach nichts finden lässt, dann könnte eine gestresste Leber im Sinne der chinesischen Medizin die Ursache für Deine Beschwerden sein. Du kannst das auch daran erkennen, dass die Beschwerden im Urlaub oft wie weggeblasen sind.

Es ist natürlich immer wichtig, solche Beschwerden ärztlich abklären zu lassen, denn dahinter können sich auch schwerwiegende Erkrankungen verbergen. Aber hast Du bereits alles abklären lassen und es lässt sich nichts finden, oder die Ursache scheint psychosomatisch zu sein, dann könnte auch die Leber dahinterstecken.

Dann kannst Du versuchen durch Entspannung die Leber zu beruhigen und obige Tipps anwenden. Wird's besser, dann hast Du den Verursacher gefunden. Gerne unterstütze ich Dich auch dabei. Vereinbare Dir einfach mal ein unverbindliches und kostenloses Orientierungsgespräch.

Ich freue mich auf Dich! 

Deine Susanne

Schreib mir doch!


Hast Du eine glückliche Leber? Was machst Du, um die Leber glücklich zu machen? Oder hat Dich der Artikel jetzt auf die Fährte gebracht, die Ursache für Deine Beschwerden zu finden? Schreib mir in einem E-Mail oder Kommentar Deine Erfahrungen!

Zusammenfassung für Schnell-Leser 😉 
Lesezeit 1 Minute

Fassen wir also zusammen: Die Leber liebt es einerseits, Pläne zu schmieden, andererseits kann sie ihrer Kreativität nur mit genügend Spielraum freien Lauf lassen.

Du kannst die Leber mit gutem Essen glücklich machen. Dazu braucht es eine gute Küchenorganisation, denn was die Leber glücklich macht, ist genussvolles und ausgewogenes Essen, welches Dich mit allem versorgt, was Du brauchst.

Bekommt sie das nicht, dann pflegt die Leber gerne um sich zu schlagen und das macht sie vorwiegend so, dass sie andere Organsysteme negativ beeinflusst. Die Auswirkungen einer gestressten Leber können wir in Nahrungsunverträglichkeiten, gastrischen Beschwerden, Verdauungsstörungen oder sogar manchmal auf der Haut durch Ausschläge sehen.

Natürlich gehören solche Symptome schulmedizinisch abgeklärt. Ist da allerdings alles in Ordnung, steht man häufig vor dem großen Rätsel, was die Ursache der Beschwerden sind und da kann ich zunehmend in meinen Beratungen eine gestresste Leber finden.

Die Leber entspannen

Plane also Deine Woche gut vor. Plane, was Du kochen möchtest und gib der Leber aber auch so viel Spielraum, dass Du spontan auch etwas völlig anderes machen kannst. In vielen Fällen ist damit schon ein großer Schritt getan, die Leber glücklich zu machen und Deine Beschwerden zu lindern. Mehr Infos findest Du wie üblich im ausführlichen Artikel!

Susanne Lindenthal

ÜBER DIE AUTORIN

Mein Name ist Susanne Lindenthal und ich bin Deine Expertin in Sachen Verdauung. In meiner Brust schlagen zwei Herzen. Zum einen bin ich mit Leib und Seele Ernährungswissenschafterin, zum anderen bin ich der Traditionellen Chinesischen Medizin verfallen. In meinen Beratungen verbinde ich diese scheinbar konträren Welten und verhelfe Dir damit zu einem besseren Bauchgefühl.

  • Liebe Susanne,
    Das war ein sehr interessanter Artikel. Ich bin immer wieder fasziniert, welche Parallelen sich finden lassen zwischen unserem mentalen und emotionalen Zustand und den Organen. Danke für die vielen Einsichten!
    Liebe Grüße,
    Laura.

    • Liebe Laura,
      ja wir sind einfach nicht trennbar, wir sind eine Einheit aus Körper, Geist und Seele und die chinesische Medizin zeigt uns das sehr häufig. Im Westen würden wir da einfach sagen, die Psyche hat auch einen Einfluss und das hat sie tatsächlich 😊. Es freut mich sehr, dass ich Dir mit diesem Artikel so viele Erkenntnisse bescheren konnte.
      LG Susanne

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