Viele Frauen stellen sich die Frage "Bin ich schon im Wechsel?". Häufig ist es jedoch so, dass sie vom Gynäkologen nach einem entsprechenden Hormonstatus die Antwort bekommen:
"Nein, das dauert noch! Noch sieht alles normal aus." oder
"Nein, dafür sind Sie doch noch viel zu jung!"
Vom Gefühl jedoch, haben viele Frauen den Eindruck, dass die Antwort vielleicht nicht ganz stimmen könnte. Wie kannst Du selbst feststellen, ob Du Dich schon in Richtung Wechseljahre auf den Weg gemacht hast? Und warum ist der Gynäkologe dann doch anderer Meinung? Genau diese Fragen habe ich mir mal etwas genauer angeschaut.
Was sind die Wechseljahre?
Die Wechseljahre sind eine Lebensphase, in der sich der weibliche Körper langsam aber sicher verändert. Diese Veränderungen sind ganz normal und ein natürlicher Prozess im Leben einer Frau. Einige Frauen bemerken diese Veränderungen gar nicht, während viele unter den Symptomen der Wechseljahre leiden.
Die ersten Anzeichen der Wechseljahre sind meist ein unregelmäßiger Zyklus und Stimmungsschwankungen. Viele Frauen spüren auch eine Verringerung der Libido und haben häufiger Kopfschmerzen und ein undefinierbare Müdigkeit. In den Wechseljahren kann es auch zu Hitzewallungen und Nachtschweiß kommen.
Was passiert hormonell in den Wechseljahren?
Die Produktion der Eizellen in den Eierstöcken bleibt aus und damit nimmt auch die Produktion der Geschlechtshormone ab. Die wichtigste Östrogen im weiblichen Körper ist dabei Estradiol und das wichtigste Gestagen ist das Progesteron.
Mit dem Ausbleiben dieser beiden Hormone entfällt auch nach und nach die Menstruationsblutung. Die Menstruation kann in den Wechseljahren bereits unregelmäßig werden, ausbleiben oder auch stärker und/oder länger ausfallen. Was genau bei diesem Tanz der Hormone passiert, habe ich bereits im gleichnamigen Artikel detailliert beleuchtet.
Wie lange dauern die Wechseljahre?
Das ist eine gute Frage und leider gibt es keine pauschale Antwort. Statistisch gesehen dauern die Wechseljahre 7,4 Jahre.
Rechnet man die prämenopausalen Beschwerden dazu, dann sogar 11,8 Jahre. Aber die Wechseljahre sind bei jeder Frau etwas anders und können sich daher auch anders gestalten und unterschiedlich lange dauern. Daher betrifft das auch häufig Frauen im Alter von 40 bis 60 Jahren, wobei die ersten Symptome meist so im Alter von 45 bis 50 Jahren auftreten.
Damit ist klar, dass die Frage "Bin ich schon im Wechsel?" relativ bald auftauchen kann und Dich auch schon sehr bald beschäftigen kann.
Der Körper der Frau befindet sich in einem ständigen Wandel und so ist es auch nicht verwunderlich, dass die Wechseljahre eine individuelle Angelegenheit sind. Während die eine Frau kaum etwas von den Veränderungen spürt, können die Wechseljahre bei der anderen Frau sehr unangenehm sein.
Die Phasen der Wechseljahre
Die Wechseljahre werden auch als Klimakterium bezeichnet und auch der Begriff Menopause fällt sehr häufig.
Menopause bezeichnet aber genau genommen nur einen ganz bestimmten Zeitpunkt, nämlich die allerletzte Zyklusblutung im Leben einer Frau. Das kann man allerdings immer erst im Nachhinein feststellen, ob es die letzte war oder nicht.
Diagnostisch spricht man dann von der Menopause, wenn die letzte Regelblutung zwölf Monaten aus ist und danach keine weitere Blutung mehr erfolgt ist.
Die Wechseljahre werden in drei Phasen eingeteilt, wobei man hier auch immer erst im Nachhinein sagen kann, in welcher der drei Phasen Du Dich befunden hast.
Die Prämenopause
Das ist die erste Phase, die vor der letzten Monatsblutung beginnt und mehrere Jahre andauern kann.
Dabei hast Du noch Regelblutungen, allerdings können diese schon ganz schön unregelmäßig werden. Unterschiedlichen Zykluslängen können dabei genauso auftreten, wie unterschiedlich starke Blutungen. In dieser Phase bleibt der Östrogenspiegel noch erhalten oder steigt sogar an, nur das Progesteron sinkt, die Spiegel sind daher sehr niedrig und können sogar gegen Null gehen.
Die Estradiol-Dominanz macht Probleme
In dieser Phase kann es zu einer sogenannten Estradiol-Dominanz kommen. Das ist ein Zustand, der im natürlichen Zyklus einer Frau nicht vorkommt. Der Östrogenspiegel ist noch hoch, während der Progesteronspiegel sehr niedrig ist. Dieses Ungleichgewicht kann bei einigen Frauen zu den oben bereits erwähnten Symptomen führen.
Nachdem der Östrogenspiegel noch annähernd im Normalbereich ist, beantworten Gynäkologen die Frage "Bin ich schon im Wechsel?" in dieser Phase häufig noch mit einem "Nein". Denn die Hormone sagen einfach noch etwas anderes. Dennoch ist die Prämenopause bereits für viele Frauen merklich spürbar.
Die Perimenopause
In dieser zweiten Phase, die die Zeit von ein bis zwei Jahren vor der Menopause, also dem Zeitpunkt der letzten Regelblutung, bezeichnet, setzen bei vielen Frauen merkbare Anzeichen der Wechseljahre ein.
Das ist auch meist der Zeitpunkt, zu dem Gynäkologen Unregelmäßigkeiten im Hormonstatus erkennen können.
Hier sinkt dann auch der Östrogenspiegel ab, der Progesteronspiegel bleibt wie zuvor auch niedrig.
Auch hier kann es vorkommen, dass die Wechselfrage vom Gynäkologen noch mit "Nein" beantwortet wird. Denn in diesen ein bis zwei Jahren vor der letzten Monatsblutung, von der wir ja nicht wissen, ob es wirklich die letzte Blutung sein wird, können Gynäkologen auch schwer hellsehen und genau die Zukunft voraussagen.
Die Postmenopause
Das ist die Phase nach der Menopause. Also die Phase, die nach der letzten Regelblutung beginnt. Jetzt sinkt auch der Östrogenspiegel gegen Null, die Symptome sind für viele Frauen noch spürbar, werden aber merklich weniger, bis sie vollständig abflauen. Zu diesem Zeitpunkt hast Du es geschafft!
Frauen mit vielen und starken Wechseljahressymptomen können jetzt erleichtert aufatmen und ihren neuen Lebensabschnitt erst so richtig genießen.
Spätestens jetzt bekommst Du auf Deine Frage "Bin ich schon im Wechsel?" vom Gynäkologen die Antwort "Ja!".
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Kann ich die Wechseljahre verhindern?
Leider ist die Menopause eine natürliche Folge des Älterwerdens und das kannst Du nicht verhindern. Wenn Du Dich jedoch gesund ernährst und regelmäßig sportlich betätigst, kannst Du die Symptome der Wechseljahre lindern und Dir etwas Gutes tun.
Welche körperlichen Symptome treten in den Wechseljahren auf?
Es gibt einige Anzeichen, an denen Du erkennen kannst, dass Du Dich in den Wechseljahren befindest. Dazu gehören zum Beispiel Hitzewallungen, Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen, Gewichtszunahme und Haarausfall.
Du kannst aber auch selbst feststellen, ob Du Dich auf den Weg in die Wechseljahre gemacht hast, indem Du Deine Menstruationszyklen beobachtest. Wenn Du merkst, dass Deine Zyklen unregelmäßiger werden oder Du länger als gewöhnlich ohne Menstruation bist, dann kann das ein Anzeichen für die Wechseljahre sein.
Ein weiteres Anzeichen dafür, dass Du Dich in den Wechseljahren befindest, ist, wenn Du ungewöhnlich starken Brustspannen oder -schmerzen hast.
Dies kann aber auch ein Anzeichen für eine hormonell bedingte Erkrankung wie die Fibromyalgie sein, die häufig bei Frauen in den Wechseljahren auftritt.
Wie kann ich nun feststellen, ob ich in den Wechseljahren bin?
Wenn Dich also die Wechselfrage beschäftigt, dann solltest Du als erstes Deinen Gynäkologen aufsuchen. Das ist einfach der erste Weg! Er kann eine Blutuntersuchung durchführen, um Deine Hormonspiegel zu überprüfen.
Wichtig dabei ist, dass Du den genauen Beginn Deiner letzten Regelblutung weißt und auch weißt, wo bzw. wann in Deinem Zyklus Du Dich gerade befindest. Denn ohne diese Zeitpunkte sagen Deine Hormonwerte nichts aus und der Gynäkologe kann damit dann auch keine richtigen Rückschlüsse ziehen.
Außerdem kann Dein Gynäkologe feststellen, ob sonst alles in Ordnung ist mit Dir, denn es könnten auch Erkrankungen hinter den Symptomen versteckt sein.
Wenn Du vom Gynäkologen auf die Frage "Bin ich schon im Wechsel?" dennoch ein "Nein" bekommst, kannst Du trotzdem etwas machen. Lass Dich also von diesem "Nein" nicht irritieren. Dein Körper zeigt Dir mit den obigen Symptomen die laufenden Veränderungen an.
Wie kann ich mich mit Hilfe der Ernährung auf die Wechseljahre vorbereiten?
Der beste Weg, sich auf die Wechseljahre vorzubereiten, ist die Ernährung. Und es ist auch der beste Weg, etwas gegen die Symptome zu unternehmen. Denn was wir essen, hat direkten Einfluss auf unseren Hormonhaushalt. Und in den Wechseljahren spielen die Hormone eine besonders wichtige Rolle.
Um den Hormonhaushalt in Balance zu halten, solltest Du auf jeden Fall auf folgende Lebensmittel achten:
Ausreichend Gemüse und Obst
Gemüse und Obst sind reich an Vitaminen, Mineralien und sekundären Pflanzenstoffen. Diese Nährstoffe braucht unser Körper, um daraus u.a. Hormone herzustellen. Außerdem haben manche dieser sekundären Pflanzenstoffe eine hormonähnliche Wirkung, die den Mangel an Östrogenen bis zu einem gewissen Grad ausgleichen können.
Damit kannst Du Symptome wie Hitzewallungen und Stimmungsschwankungen lindern.
Vollkornprodukte
Vollkornprodukte enthalten viele Ballaststoffe. Ballaststoffe sind wichtig für eine gesunde Verdauung und füttern unser Mikrobiom. Gerade einige dieser Darmbakterien sind in der Lage aus Ballaststoffen hormonähnliche Substanzen herzustellen, die eine vielfach höhere östrogenähnliche Wirkung haben, als sekundäre Pflanzenstoffe. Damit regulieren sie auch unseren Hormonhaushalt.
Hülsenfrüchte
Hülsenfrüchte sind eine gute Quelle für pflanzliches Eiweiß. Gerade für Frauen in den Wechseljahren ist eine adäquate Eiweißzufuhr essenziell, denn Eiweiß ist ein wichtiger Baustein für die Hormone. Das Eiweiß aus unserer Nahrung dient unserem Körper als Ausgangsmaterial für körpereigenes Eiweiß und das brauchen wir für die Herstellung vieler Substanzen in unserem Körper, eben auch für die Hormone.
Nicht nur diese drei Lebensmittelgruppen spielen eine Rolle. Deine gesamte Alltagsernährung, das was Du täglich isst, das macht es aus, ob Du gesund und mit Leichtigkeit durch die Wechseljahre kommst. Mehr Infos zum Essen findest Du in den beiden Artikeln Mit dem Besten aus zwei Welten durch die Wechseljahre und Solltest Du Deine Ernährung in den Wechseljahren verändern?.
Fazit
Auch wenn Dein Gynäkologe auf die Wechselfrage meint: "Nein, Du bist noch nicht im Wechsel!", kannst Du dennoch auf Deinen Körper hören und in Dich hinein spüren. Sagt Dir Deine innere Stimme "Doch ja, ich bin schon im Wechsel!", dann sorge besonders gut für Dich! Deine alltägliche Ernährung versorgt Dich mit dem was Du brauchst. Daher sollte sie auf Dich und Deine Bedürfnisse abgestimmt sein.
Und wenn Du dabei Unterstützung haben möchtest, dann komm in meinen Kurs Powerwoche Wechseljahre.
Ich freue mich auf Dich!
Alles Liebe, Susanne
Schreib mir doch!
Bist Du schon im Wechsel? Hast Du Dir die Wechselfrage auch schon mal gestellt und mit Nein beantwortet bekommen? Schreib mir in einem E-Mail oder Kommentar Deine Erfahrungen damit!
Zusammenfassung für Schnell-Leser 😉
Lesezeit 1 Minute
Die Frage "Bin ich schon im Wechsel?" wird häufig mit "Nein" vom Gynäkologen beantwortet, vor allem dann, wenn Frauen schon in jüngeren Jahren diese Frage stellen. Da der Wechsel allerdings über einen Zeitraum von 10 bis 12 Jahren dauern kann, ist es durchaus möglich, dass Du Dich schon im Wechsel oder am Weg dorthin befindest, ohne dass Dein hormoneller Status das Deinem Gynäkologen aufzeigen kann.
Denn die Wechseljahre gliedern sich in drei Phasen, die man leider erst rückwirkend feststellen kann:
- Prämenopause
- Perimenopause und
- Postmenopause
Symptome wie Hitzewallungen, Stimmungsschwankungen, Gewichtszunahmen, etc. kannst Du in allen drei Phasen haben. Der Gynäkologe kann allerdings meist frühestens ab der Perimenopause erkennen, ob Du Dich darin befindest. Meist allerdings erst in der Postmenopause. Doch da ist bereits das Gröbste überstanden.
Mit der Ernährung durch die Wechseljahre
Du bist was Du isst! Ein Klassiker, den ich immer wieder mal zitiere, denn mit Deiner täglichen Ernährung versorgst Du Deinen Körper mit dem, was er braucht und gerade in den Wechseljahren solltest Du gut auf Dich schauen und Deinen Körper mit den Nährstoffen versorgen, die auch den Hormonhaushalt unterstützen. Genaueres findest Du wie immer im ausführlichen Artikel oben.
Meine Gynäkologin hat sich geweigert, einen Hormontest bei mir zu machen, bzw. hat sie mir mit immensen Kosten gedroht, die ich privat zahlen muss. Dabei bin ich längst mit dabei gewesen.
Ich fand das damals schon sehr bemerkenswert, dass sie als Frau so reagiert hat.
Meiner Meinung merken die meisten von uns die ersten Anzeichen – mehr oder weniger stark.
Vielen Dank für deine Informationen!
LG Sabiene
Liebe Sabiene,
Danke für Deinen Beitrag! Ja, ich kenne und höre das immer wieder. Das hat mich auch zu diesem Artikel inspiriert. Ich denke, es geht vielen Frauen so, weil die ersten Wechselsymptome schon wesentlich früher spürbar sind als von Gynäkologen nachweisbar. Das hängt auch mit dem noch relativ hohen Östrogenspiegel zu Beginn zusammen. Da sieht man das einfach am Hormonstatus im Blut noch nicht. Und trotzdem spüren viele Frauen bereits, dass sich etwas ändert.
LG Susanne
Danke für den super interessanten Artikel! Ist wirklich enorm informativ! 🙏
Liebe Sonja,
freut mich, dass Dir der Artikel gefällt!
LG Susanne