Auch wenn es sie bei uns in den Supermärkten beinahe schon das ganze Jahr über gibt, Saison hat die Himbeere nur in den Sommermonaten. Da gibt es die beliebte Frucht auch direkt von den Sträuchern im eigenen Garten. Und was das heißt, dass sie das Blut tonisiert, dazu komme ich später noch. Bereits im Juli 2018 ist dieser Artikel hier erschienen. Höchste Zeit also, dass ich ihn für Dich auf den neuesten Stand bringe.
Die Himbeere ist ein Rosengewächs
Die Himbeere [Rubus idaeus] zählt zur Familie der Rosengewächse [Rosaceae] und ist eine wirklich einheimische Pflanze und das seit jeher. Sie ist nicht etwa eingewandert, nein, sie hat sich in genau unserer gemäßigten Klimazone annähernd rund um den Globus ausgebreitet. Sie mag genau diese subalpinen Gebiete, wie sie bei uns vorzufinden sind. Erste Funde reichen bereits in die Steinzeit zurück. Kultiviert wurde sie allerdings erst im 16. Jahrhundert.
Botanisch gesehen
Botanisch gesehen ist die Himbeere eine Sammelsteinfrucht und keine Beere, wie es beispielsweise die Ribisel ist. Das bedeutet, dass sich die Blütenachse vorwölbt und aus den vielen einzelnen Fruchtblättern rund um die Blütenachse bildet sich jeweils eine kleine Steinfrucht. Diese sind dann rund um die Blütenachse angeordnet und bilden die uns bekannte Frucht. Also viele einzelne Steinfrüchte, die zusammen die Himbeere bilden.
Eine Beere unterscheidet sich darin, dass sie eine Einzelfrucht ist, die aus einem einzigen Fruchtknoten entstanden ist. Eine weitere Sammelsteinfrucht ist die Brombeere. Im Gegensatz zur Brombeere löst sich die Himbeere ganz leicht vom Blütenboden. Sie ist also nur lose damit verbunden.
Andere Steinfrüchte sind Zwetschken, Marillen, Kirschen oder auch die Mango. Bis auf die Mango sind das alles Rosengewächse.
Wann hat die Himbeere Saison?
Die Erntezeit der Himbeere ist je nach Sorte unterschiedlich und reicht von Juni bis in den Spätherbst. Bei den vielen Sorten wird zwischen Sommerhimbeeren und Herbsthimbeeren unterschieden. Herbsthimbeeren werden auch remontierende Sorten genannt, das heißt, dass sie mehrmals jährlich tragen, wenn man sie lässt und die Triebe nach der Ernte nicht abschneidet. Mittlerweile gibt es sehr große, aromatische Sorten, kleinere und feste Früchte, etwas saurere und etwas süßere Züchtungen und auch farblich verschiedene Nuancierungen, die von weiß-gelb bis dunkelrot reichen. Manche Sorten bringen sogar schwarze Früchte hervor.
Wie überwintert die Himbeere?
Die Pflanze selbst ist ein sogenannter Scheinstrauch, der mithilfe eines Rhizoms überwintert. Die aufrechten Sprossachsen wachsen jährlich neu aus diesem Wurzelspross. Die Himbeere bildet auch gerne unterirdisch wachsende Kriechsprosse aus, aus denen neue Pflanzen entstehen können. Zum Leidwesen mancher Gartenbesitzer, denn sie kann so auch schnell zum lästigen Unkraut werden. Diese Scheinsträucher können eine Wuchshöhe von bis zu drei Metern erreichen. Ab dem zweiten Jahr kann geerntet werden.
Die inneren Werte
Seit der Antike wird die Himbeere als Heilpflanze genutzt, denn sie enthält neben einer hohen Menge Vitamin C auch noch die Vitamine Thiamin, Riboflavin, B6, Biotin und Vitamin E. An Mineralstoffen und Spurenelementen sind nennenswerte Mengen an Zink, Eisen, Kalium, Calcium, Magnesium und Natrium enthalten.
All diese Nährstoffe machen die Himbeere zu einem echten Superfood, das wir regelmäßig in unseren Speiseplan integrieren sollten. Und dazu brauchen wir nicht mal zu einer exotischen Frucht greifen, denn die Himbeere liefert uns das als einheimische Frucht.
Die Himbeere und ihre Säuren
Die Himbeere ist eine sehr säurehaltige Frucht. Neben Zitronensäure und Apfelsäure enthält sie auch die aus der Weidenrinde bekannte Salicylsäure, also ein natürliches Aspirin. Daher wird der Himbeere eine fiebersenkende und entzündungshemmende Wirkung nachgesagt. Außerdem regen ihre vielen aktiven Säuren den Harnstoffwechsel an und wirken daher reinigend und harntreibend.
Ist Himbeere bei Fruktose-Malabsorption verträglich?
Was den Fruktose-Glucose-Gehalt der Himbeere angeht, so zählt sie zu jenen Früchten, die nur etwas mehr Fruktose als Glucose enthalten und deshalb auch bei einer Fruktose-Malabsorption (oder umgangssprachlich Fruktose-Unverträglichkeit), je nach Empfindlichkeit, meist gut vertragen wird.
Die Ballaststoffe in den Himbeeren
Beim Himbeermarmeladekochen kommt uns der hohe Anteil an Pektin zugute und die vielen Gerbstoffe wirken sich positiv auf den Leberstoffwechsel aus. Durch den hohen Ballaststoffanteil, der auf die vielen Kerne dieser Sammelsteinfrucht zurückzuführen ist, regt sie auch noch die Verdauung an.
Eine weitere erwähnenswerte Substanz macht die Himbeere als Lebensmittel zusätzlich interessant. Himbeeren enthalten einen hohen Anteil an Ellagsäure, ein Polyphenol, welchem eine krebsvorbeugende Wirkung nachgesagt wird.
Neben den Früchten werden auch die getrockneten Himbeerblätter therapeutisch genutzt.
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Was ist ein Bluttonikum?
Westlich gesehen ist ein Bluttonikum ein pflanzliches Mittel, das die Blutgerinnung unterstützt. Es wird in der Regel aus den Blütenknospen einer Pflanze hergestellt und enthält Gerbstoffe, ätherische Öle und Bitterstoffe. Bluttonika wirken adstringierend, entzündungshemmend und antibakteriell und können daher bei der Behandlung von Hämorrhoiden, Hautreizungen und anderen entzündlichen Erkrankungen eingesetzt werden. Sie werden auch häufig in Form von Tinkturen, Salben oder Cremes angeboten.
In der Traditionellen Chinesischen Medizin verstehen wir unter einem Bluttonikum ein Lebens- oder Arzneimittel, welches das Blut nährt. Blut wird in der TCM wesentlich umfangreicher verstanden, also Blut im naturwissenschaftlichen Sinn. Es ist eines der wichtigsten Körpersäfte und hat neben einer nährenden auch eine harmonisierende Funktion. So können beispielsweise Schlafstörungen oder Unruhezustände im Wechsel auf einen Blutmangel hinweisen. Die Harmonie des Blutes kann gestört sein und damit auch die Symptome wie Unruhe erklären.
Bluttonika in der TCM nähren also das Blut und harmonisieren es. Außerdem können sie präventiv eingesetzt werden, um einem Blutmangel im Sinn der TCM vorzubeugen.
Die Himbeere ist ein Bluttonikum
In der Traditionellen Chinesischen Medizin zählt die Himbeere zum Element Holz und hat einen besonderen Organbezug zu Magen, Milz und Lunge. Sie hat ein neutrales Temperaturverhalten. Die Himbeere ist ein wahres Bluttonikum, d.h. sie nährt das Blut und die Säfte und wirkt harmonisierend auf das Blut.
Daneben wirkt sie blutreinigend und entgiftend. Daher wird sie in der TCM bei Blut-Mangel, Infektanfälligkeit, Sehschwäche aber auch bei Stoffwechselschwäche und Verdauungsbeschwerden eingesetzt.
Daneben sagt man ihr nach, dass sie positiv bei glanzlosem Haar wirkt und trockene Schleimhäute und trockene Augen befeuchtet.
Die kulinarische Seite
Kann man Himbeeren gut lagern?
Himbeeren sind sehr schwer lagerfähig. Sie gehören zu jenen Früchten, die nach der Ernte nicht nachreifen und können im Kühlschrank auch nur maximal ein bis zwei Tage gelagert werden. Man sollte die Beeren nur im Notfall waschen, denn die empfindliche Fruchtwand platzt leicht auf und die Früchte verderben dann sehr schnell.
Schlechte Himbeeren oder vom Schimmel befallene Früchte solltest Du sofort aussortieren, damit die übrigen Früchte nicht befallen werden. Wenn Du Beeren für eine spätere Verwendung im Ganzen aufheben möchtest, eignet sich genau genommen nur das Tiefkühlen. Dazu gibst Du die Himbeeren am besten lose auf ein Tablett oder Backblech und frierst sie ein. Wenn die Früchte tiefgekühlt sind, kannst Du sie getrost in ein Tiefkühlgefäß oder –sackerl geben und so bis zu einem Jahr lagern. Frisch schmecken sie allerdings am besten.
Wie kannst Du Himbeeren in Deinen Speiseplan integrieren?
In der Küche ist die empfindliche, nicht lagerfähige Frucht vorwiegend in Desserts, Kuchen, Fruchtsoßen und Marmeladen zu finden. Aber auch Joghurt, Müsli oder Smoothies können Himbeeren durch ihren fein-säuerlichen Geschmack bereichern.
Ein Klassiker, der wohl jedem bekannt ist, ist die „Heiße Liebe“: Vanilleeis mit heißen Himbeeren. So einfach und doch genial! Ich muss mir das unbedingt demnächst wieder einmal machen!
Die Früchte werden aber auch gerne von Liebhabern der harten Alkoholika zu Obstbrand verarbeitet. Feinschmecker schwören auf Himbeeressig, den Du übrigens auch ganz leicht selbst herstellen kannst.
Himbeeressig selbst gemacht
Dazu setzt Du die Himbeeren mit etwas Zucker oder Honig in Weißweinessig an und lässt ihn 2 Wochen stehen. Jeden Tag wird ein wenig geschüttelt und nach den 2 Wochen wird der Essig abgeseiht. Er sollte dann eine schöne rote Farbe und ein feines Himbeeraroma haben. Verwenden kannst Du diesen Essig dann für alle sommerlichen Blattsalate. Er verleiht ihnen eine schöne süßliche Säure.
Manchmal wird die süß-saure Frucht auch in der pikanten Küche eingesetzt, und das nicht nur als Essig. Probier mal aus Ziegenkäse mit Himbeeren zu kombinieren, oder einen Spargelsalat. Und für ganz mutige empfehle ich, einmal ein Rindsragout mit Himbeeren aufzupeppen. Einfach am Ende der Garzeit in die Sauce geben. Wenn Du auf süß-sauer stehst, dann wird Dich die Kombination begeistern.
Schreib mir doch!
Was ist Dein Lieblingsrezept mit Himbeeren? Ist es die Heiße Liebe? Oder magst Du Himbeeren einfach nur pur und frisch vom Strauch? Schreib mir in einem E-Mail oder Kommentar Dein Lieblingsrezept mit der Sammelsteinfrucht!
Zusammenfassung für Schnell-Leser 😉
Lesezeit 1 Minute
Die Himbeere ist ein kleiner Superstar unter den Früchten. Nicht nur, dass sie köstlich schmeckt, sie ist auch unglaublich gesund. Die Himbeere enthält viele wichtige Vitamine und Mineralien, die unserem Körper guttun. So ist sie zum Beispiel reich an Vitamin C, Kalium und Magnesium. Außerdem enthält sie unterschiedliche Fruchtsäuren und viele Ballaststoffe, die unsere Verdauung anregen und fördern.
All diese Nährstoffe machen die Himbeere zu einem echten Superfood, das wir regelmäßig in unseren Speiseplan integrieren sollten. Am besten schmeckt die Himbeere natürlich frisch vom Strauch, aber auch TK-Himbeeren sind eine gute Alternative. Und es ist auch die einzige Lagerungsmöglichkeit. Denn die empfindlichen Sammelsteinfrüchte sind nicht wirklich lagerfähig. So können wir uns allerdings das ganze Jahr über an den kleinen roten Früchtchen erfreuen.
Himbeeren wirken nährend und harmonisierend auf das Blut
In der Chinesischen Medizin wird der Begriff Blut viel umfassender verstanden, als im naturwissenschaftlichen Zusammenhang. Und in diesem Sinne wirken Himbeeren nährend und harmonisierend auf das Blut. Mehr dazu im kompletten Artikel oben.
Hallo Susanne, tolles Früchtchen diese Himbeere. Wir haben das Glück eine alte, reichlich tragende Sorte im Garten zu haben. Ich liebe es die Himbeeren direkt vom Strauch zu naschen. Als Marmelade finde ich die Himbeere auch ganz hervorragend.
LG Andrea
Liebe Andrea, ja ich liebe sie auch und direkt vom Strauch sind sie am Allerbesten! Toll, dass Du noch eine alte Sorte hast, die sind ja auch meist viel robuster. Alles Liebe, Susanne