Bärlauchpaste, Frühling für's ganze Jahr
Einige Jahre ist das schon her, dass ich das Rezept Bärlauchpaste, gleich auf Vorrat, das erste Mal veröffentlicht habe.
Es war eines meiner ersten Rezepte auf diesem Blog, im April 2014 war das. Und es ist nach wie vor eines meiner Lieblingsrezepte. Die Bärlauchpaste besteht nämlich nur aus drei Zutaten und sooo schnell gemacht. Damit habe ich das ganze Jahr über eine Würzpaste mit dem Kraut des Frühlings zum Verfeinern meiner Speisen.
Ich habe die Paste meist ohne Rezept gemacht, daher verdiente der ursprüngliche Beitrag diese Bezeichnung eigentlich gar nicht. Das ging immer Daumen mal Pi. Das ist natürlich für Küchenprofis möglich, aus solchen Nicht-Angaben dann auch was Gutes zu zaubern. Wenn Du allerdings nicht ganz so geübt in der Küche bist, dann wird es schwierig.
Daher habe ich anlässlich der Neuauflage des Artikels mal die Waage bemüht und Dir ein funktionierendes Rezept für die Bärlauchpaste zusammengeschrieben. Ich habe dabei übrigens die Ölmenge auf das Optimum heruntergeschraubt, damit die Paste kalorientechnisch besser aussteigt und trotzdem noch sehr gut schmeckt. Willst Du sie noch cremiger, dann kannst Du die Ölmenge natürlich etwas erhöhen.
Bärlauch-Paste
Nährwerte pro Portion
Die Zutaten
- 150 g Bärlauchblätter
- 70 g Olivenöl
- ¼ TL Salz
Du brauchst außerdem
- Thermomix oder andere Küchenmaschine
So wird's gemacht
Zubereitung auf klassische Art
- Bärlauch zwei bis dreimal durchschneiden.
- Bärlauch, Olivenöl und Salz in einen Mixbecher geben und fein pürieren.
- In ein steriles Glas füllen, mit etwas Olivenöl bedeckt im Kühlschrank aufbewahren.
Zubereitung mit dem Thermomix
- Bärlauch, Olivenöl und Salz in den Mixtopf geben und 15 Sek./Stufe 8 pürieren.
- Mit dem Spatel nach unten schieben und weitere 15 Sek./Stufe 8 pürieren. Den Vorgang so oft wiederholen, bis die Paste die gewünschte Konsistenz hat.
- In ein steriles Glas füllen, mit etwas Olivenöl bedeckt im Kühlschrank aufbewahren.
Was es sonst noch zu sagen gibt
Du kannst Bärlauchpaste wahnsinnig vielseitig einsetzen. Ich gebe sie zum Beispiel einfach als Würzpaste zu Champignons in die Pfanne oder wenn ich nur einfach mal schnell Nudeln und Gemüse mache, dient mit die Paste als Verbindung aller Komponenten und bringt eine gewisse Cremigkeit ins Essen.
Tipps zur Zubereitung
Bärlauch sollte immer gut gewaschen werden, vor allem wenn Du ihn roh so wie hier verwendest. Weitere Infos dazu habe ich Dir in den 5 praktischen Tipps für die Bärlauch-Ernte und Verarbeitung zusammengefasst.
Bärlauch ist sehr faserig und kann daher so manchen Mixern Probleme machen. Verwende also einen starken Mixer um die Bärlauchpaste herzustellen. Dabei sollte die Paste nicht zu warm werden. Manchen Mixer schaffen das zwar, brauchen aber ewig lange und die Paste wird dabei sehr warm. Dadurch kann sie sich leicht verfärben. Das sieht dann optisch nicht mehr so ansprechend aus und für die Haltbarkeit und den Geschmack ist das auch nicht so ideal.
Die Menge kannst Du natürlich insgesamt verdoppeln oder auch beliebig vervielfachen. Je nachdem was Dein Mixer in der Lage ist zu schaffen.
Und dazu gibt es natürlich auch ein kurzes Video, wie Du das machst.
Tipps zur Aufbewahrung der Bärlauchpaste
Fülle die Bärlauchpaste in jedem Fall in ein sauberes und wenn möglich steriles Glas. Wenn Du etwas von der Paste entnimmst, verwende immer einen sauberen und frischen Löffel, so hält sie im Kühlschrank bis zur nächsten Bärlauchsaison.
Mit der Zeit kann die Bärlauchpaste auch etwas nachdunkeln. Du solltest die Paste in jedem Fall im Kühlschrank aufbewahren. Dabei kann es sein, dass sie fest wird, weil das Olivenöl bei kälteren Temperaturen eine cremige bis feste Konsistenz annimmt. Das tut der Qualität keinen Abbruch. Sie wird, sobald Du sie aus dem Kühlschrank herausnimmst, wieder so wie vorher. Das Öl verflüssigt sich relativ schnell wieder.
Varianten
Konkret kannst Du sie für folgende Speisen nutzen:
- Bärlauchpesto: röste dazu Pinienkerne ohne Öl in einer Pfanne goldbraun an, lasse sie abkühlen und gib sie dann gemeinsam mit Parmesan und Bärlauchpaste in den Mixer.
- rotes Bärlauchpesto: nimm zusätzlich noch ein paar getrocknete, in Öl eingelegte Tomaten zur obigen Variante dazu. Willst Du es noch tomatiger, dann gib noch ein bis zwei Esslöffel Tomatenmark ins Pesto.
- Bärlauchbrot: viele Brotteige enthalten auch etwas Öl für die Geschmeidigkeit. Alternativ kannst Du statt des Öls die Bärlauchpaste verwenden. Das gibt dem Brot eine leicht grüne Farbe und einen Hauch knoblauchartigen Geschmack, ohne zu aufdringlich zu sein. Ich mache meist schnelle Baguettes in dieser frischen Bärlauchvariante.
- Suppen verfeinern: Gemüsecremesuppen schmecken wunderbar würzig, wenn Du sie mit der Paste aufpeppst.
- Bärlauchknödel: auch außerhalb der Bärlauchsaison liebe ich sie, die Bärlauchknödel Tiroler Art. Die kannst Du einerseits mit frischem, in feine Streifen geschnittenem Bärlauch, aber auch mit der Paste zubereiten.
Der Fantasie sind hier natürlich keine Grenzen gesetzt. Ich verarbeite gerade noch die letzten Reste der Vorjahres-Paste: Dazu röste ich ein paar Zwiebelringe an, gebe Champignons dazu, dann ein paar Hühnerfiletstreifen und würze diese Pfanne nur mit der Bärlauchpaste. Dann geben ich noch 1 bis 2 EL Schlagobers (Sahne) dazu und gegebenenfalls etwas Nudelkochwasser, von den Nudeln, die parallel kochen. Das ist ein wunderbar schnelles, würziges Gericht, welches Dich mit allem versorgt, was Du brauchst. Natürlich passt da auch Reis sehr gut dazu.
Rezeptwirkung nach der TCM
Bärlauch stärkt und bewegt das Qi und wirkt verdauungsfördernd und entgiften. Die Bärlauchpaste wirkt auch leicht bewegend und je nach Einsatz kann sie ein Gericht leichter verdaulich machen. Mehr zum Bärlauch und seinen Wirkungen findest Du im gleichnamigen Lebensmittelsteckbrief.
Eine kleine Ergänzung: mit diesem Artikel nehme ich an meiner Bärlauch-Linkparty teil. Komm und sei ebenfalls dabei!
Schreib mir doch!
Probier die Bärlauchpaste doch gleich mal aus und schreib mir in einem E-Mail oder Kommentar, wofür Du sie verwendest!
Was für eine tolle Idee, das schmeckt sicher herrlich!
Viele Grüße,
Michaela
Liebe Michaela,
Die Bärlauchpaste habe ich dann das ganze Jahr im Kühlschrank und die verwende ich als Basis für alle möglichen Gerichte. Ich könnte mir auch gut vorstellen, dass man Deine Bärlauchbutter damit gut machen könnte.
LG Susanne