Ich habe ihn ja bereits in meinem Knoblauch-Artikel angekündigt: In Honig eingelegter Knoblauch. Und hier ist er. Ein geniales Rezept, finde ich, obwohl es doch auch seine Zeit braucht, bis Du ihn verwenden kannst. Aber er macht dafür überhaupt keine Arbeit. Du brauchst nur etwas Geduld, dafür wirst Du reich belohnt.
Erzählt habe ich es Dir ja schon, dass ich da vor einiger Zeit am Weg nach Berlin am Flughafen über ein Magazin förmlich drübergestolpert bin, an dem ich einfach nicht vorbei konnte. Das Magazin Speisekammer hatte in der vorigen Herbstausgabe ein großes Kapitel zum Knoblauch und da waren schon einige Rezepte dabei, die ich unbedingt ausprobieren wollte. Unter anderem eben in Honig eingelegter Knoblauch. Das hat sich natürlich schon etwas strange angehört und daher musste ich einfach wissen, wie das schmeckt und ob man mit diesem Honig dann auch was gutes kochen kann. Aber dazu weiter unten. Erst man zum Rezept.
Und so geht's
Knoblauch eingelegt in Honig
Nährwerte pro Portion
Die Zutaten
- 150 g Knoblauch
- 250 g Honig
So wird's gemacht
auf klassische Art
- Knoblauch schälen und die Zehen in eine Schüssel geben.
- Den Honig darüber gießen. Die Knoblauchzehen sollten vom Honig bedeckt sein. Die Knoblauchzehen mit einem Teller beschweren und die ganze Schüssel am besten in ein wiederverschließbares Plastiksackerl (Plastiktüte) geben, damit kein Staub und kein Ungeziefer in den Honig fallen kann. Die Knoblauchzehen so zumindest für 6 Wochen stehen lassen.
- Nach ca. 6 Wochen kannst Du den Honig in ein Schraubglas füllen und sowohl den Honig als auch die Knoblauchzehen zum Würzen verwenden.
Was es sonst noch zu sagen gibt
Wichtig für die Zubereitung
Da die Enzyme vom Honig den Knoblauch chemisch verändern, entstehen Gase, die entweichen können müssen. Du kannst daher den Knoblauch mit dem Honig nicht einfach in ein verschließbares Schraubglas geben. Das hatte ich anfangs probiert, aber ziemlich bald gemerkt, dass das nicht funktionieren wird.
Am besten würde sich ein Gärtopf eignen, so etwas, wie Du ihn zur Sauerkrautproduktion verwenden kannst. Da ich keinen solchen Gärtopf habe und nicht abwarten wollte, bis ich einen bekomme, habe ich mir quasi selbst einen gebastelt. So wie im Rezept beschrieben, habe ich die Honig-Knoblauch-Mischung einfach in eine Schüssel gegeben und einen kleine Unterteller einer Mokkatasse in die Schüssel gelegt, unter der die Knoblauchzehen nicht hervorrutschen konnten. Der Knoblauch steigt in dieser Mischung nämlich auf und würde oben auf dem Honig schwimmen. Er sollte aber vom Honig bedeckt sein. Auf den Teller habe ich ein mit Wasser gefüllte Glas gestellt, damit der Teller genug Gewicht hat und die Zehen nach unten gedrückt werden.
Der Honig wird während des Einlegeprozesses flüssiger als er natürlicherweise ist und steigt langsam über den Tellerrand nach oben.
Nach etwa 6 bis 8 Wochen nach dem Ansetzen bekommen die Knoblauchzehen eine karamellige, goldgelbe Farbe und einen süßlichen, aber dennoch scharfen Geschmack. Der Honig nimmt sowohl den Knoblauchgeruch als auch den Geschmack an und wird wie gesagt dünnflüssig. Nach dieser Zeit kannst Du den in Honig eingelegten Knoblauch auch in ein Glas mit Schraubverschluss umfüllen, der Gärprozess ist abgeschlossen.
Ich habe zwar keine Erfahrung mit der Haltbarkeit des Honigknoblauchs, kann mir aber vorstellen, dass die Mischung locker bis zu einem Jahr hält, wenn man sie kühl und dunkel lagert. Wichtig ist dabei, wie bei allen diesen Vorräten, dass Du immer nur mit einem sauberen Löffel ins Glas fährst. Da sowohl Honig als auch Knoblauch eine keimtötende Wirkung haben, gehe ich davon aus, dass man bei sauberer Handhabung lange Freude mit dem süßen Knoblauch hat.
Ich habe 1 Portion mit ca. 13 g berechnet, das entspricht ungefähr einer Knoblauchzehe mit einem EL Honig.
Varianten
Ich könnte mir vorstellen, dass man diese Mischung auch noch gut mit Kräutern wie Thymian oder Rosmarin ergänzen kann.
Apropos ausprobieren, willst Du keines meiner Rezepte mehr versäumen, dann abonniere doch gleich meine essenspost!
Neben Rezepten erhältst Du Infos zu ernährungsrelevanten Themen, Veranstaltungen und Angeboten von mir. Die essenspost erscheint meist einmal wöchentlich, außer in Zeiten, in denen ich besondere Angebote habe. Da bekommst Du öfter Post von mir.
Fülle einfach dieses Formular aus. Dein Vorname ist eine freiwillige Angabe und wird nur zum Personalisieren der E-Mails verwendet. Nach dem Abschicken erhältst Du ein Mail mit einem Bestätigungslink. Sobald Du Deine Mailadresse mit Klick auf diesen Link bestätigt hast, bekommst du regelmäßig meine News. Du kannst Dich in jeder E-Mail wieder abmelden. Als Newsletter-Tool wird ActiveCampaign verwendet. Mehr dazu, was mit Deinen Daten passiert, kannst Du in der Datenschutzerklärung nachlesen.
Rezeptwirkung nach TCM
Knoblauch wärmt sehr stark, löst Schleim und wirkt abschwellend. Er dynamisiert das Qi von Lunge, Milz und Magen. Knoblauch wirkt daher stark anregend auf die Verdauung, aber auch immunstärkend. Bei Kältegefühlen, in der kalten Jahreszeit, bei beginnenden Erkältungen mit Kältegefühl und Fließschnupfen kann Knoblauch Linderung verschaffen. Kontraindiziert ist er bei Hitzegefühlen, Hautrötungen, Blutmangel und vermehrtem Schwitzen.
Honig hingegen wirkt stark befeuchtend, nährt die Säfte und lindert trockenen Husten. Honig wirkt besonders auf das Qi von Lunge, Milz und Dickdarm und kann bei Appetitlosigkeit, Abgeschlagenheit und Verstopfung mit festem Stuhl eingesetzt werden. Nicht empfehlenswert ist Honig bei weichem Stuhl, Durchfällen und Ödemen.
In Honig eingelegter Knoblauch wirkt daher besonders stark auf das Immunsystem und anregend auf die Verdauung. Thermisch würde ich ihn als leicht wärmend einstufen.
Ob in Honig eingelegter Knoblauch zu Dir und Deiner Konstitution passt, das können wir gerne in einer Ernährungsberatung klären.
Wie schmeckt in Honig eingelegter Knoblauch in einem Rezept?
Ich habe ihn natürlich auch schon mal verkocht, und zwar den Knoblauch-Honig. In einer asiatischen Nudelpfanne mit frischem Knoblauch, Ingwer, Champignons, Zucchini und Hühnerfleisch. Als Gewürze habe ich nur Sojasauce, Suppenwürzpaste, Limettensaft und eben den Knoblauch-Honig von diesem in Honig eingelegten Knoblauch verwendet. Und was soll ich sagen. Das Gericht war ein Gedicht. Es hatte einen leichten, sehr dezenten Knoblauchgeschmack, den die Süße vom Honig nur unterstrichen und harmonisch gemacht hat.
Es hat schon einen Grund, warum in der asiatischen Küche auch immer eine Süße ins Gericht kommt: der süße Geschmack harmonisiert und das habe ich bei diesem Gericht eindeutig geschmeckt. Leider kannst Du den Geschmack am Foto alleine noch nicht erkennen. Das Rezept werde ich Dir bestimmt irgendwann einmal verraten. Am besten abonnierst Du gleich meine essenspost, damit Du keines der tollen Rezepte mehr verpasst :-).
Schreib mir doch!
Natürlich bin ich wahnsinnig neugierig, was Du zu diesem Rezept sagst. Schreib mir in einem E-Mail oder Kommentar, wie Dir dieses Rezept gefällt und ob Du es ausprobieren wirst. Wie der in Honig eingelegte Knoblauch schmeckt, wirst Du mir natürlich erst sehr viel später sagen können, aber auch über diese Rückmeldungen freue ich mich riesig!
Hallo,
verliert der in Honig gelegte Knoblauch seinen typischen Geruch, der ja für viele Menschen als unangenehm betrachtet wird.
Vielen Dank
Mit freundlichen Grüßen
Lieber Karl-Heinz,
ja, der Knoblauch verliert dadurch etwas und ich habe auch das Gefühl, dass es nach dem Genuss des eingelegten Knoblauchs keinen Mundgeruch und auch keine Ausdünstung gibt, wie bei frischem Knoblauch. Allerdings kann ich Dir das nicht mit 100 %iger Gewissheit sagen, denn sowohl mein Mann als auch ich lieben Knoblauch und achten nicht wirklich darauf, bzw. riechen es demnach auch nicht, weil wir dann immer beide Knoblauch gegessen haben 😅. Dennoch, so intensiv wie frischer Knoblauch ist er mit Gewissheit nicht.
LG Susanne
Wahnsinnig interessant, wenn die lange Wartezeit nicht wäre….
Liebe Maria,
das habe ich mir zuerst auch gedacht, aber nach einer Zeit habe ich das Schüsserl in der Küche einfach übersehen und irgendwann war dann die Zeit um. Nach ca. 4 Wochen habe ich mal gekostet, aber der Unterschied zu jetzt, nach 4 1/2 Monaten ist wirklich gewaltig und er zieht ja nach. Nach 6 Wochen kannst Du ihn frühestens verwenden, vorher ist er echt noch zu wenig intensiv. Die Zeit ist im Rückblick gesehen eh irre schnell vergangen.
LG Susanne