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27. Juli 2022

2 Kommentare

5 essenzielle Tipps den Sommer zu konservieren – Lebensmittel einkochen

By Susanne Lindenthal

Juli 27, 2022

Küchenpraxis

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Die kulinarischen Highlights im Sommer sind frische Früchte, frisches Gemüse und frische Kräuter in Hülle und Fülle. Oftmals ist es jedoch so, dass alles gleichzeitig reif wird und dann auch schnell verdirbt, wenn es nicht sofort gegessen wird. Es gibt verschiedenste Methoden, den Sommer zu konservieren und Lebensmittel einzukochen oder haltbar zu machen. Wichtig dabei ist es, dass Du die 5 nachfolgenden Tipps und Grundsätze beachtest, dann kann gar nichts mehr schief gehen. 

Alles wird gleichzeitig reif

Wer einen Garten sein eigen nennt, kennt das: alle Paprika werden auf einmal reif.  Da stellt sich schon auch die Frage: Wer soll das alles essen?

Tomaten und andere Nachtschattengewächse

Gerade Gemüse wie Tomaten, Paprika und Melanzani (Auberginen) lässt sich wunderbar einkochen und kann die Basis für viele Wintergerichte sein. Spaghettisugo schmeckt oft mit eingekochten Tomaten wesentlich besser, weil diese reif geerntet werden und damit viel intensiver schmecken, als Tomaten, die Du im Winter bekommst. 

Tomaten einkochen für den Vorrat, Lebensmittel einkochen

Tomaten lassen sich super zum Tomatensauce einkochen

Kräuter und Gewürze 

Die Kräuter im Kräuterbeet wuchern und wenn Du sie nicht bald erntest, dann wachsen sie aus. Das liefert Dir zwar die Samen für nächstes Jahr, aber die Kräuter schmecken dann meist auch nicht mehr so aromatisch, wie jetzt. Denn die Energie der Pflanze ist auf die Samenproduktion fokussiert und nicht mehr auf die Blätter. Aus Kräutern kannst Du Kräuterpasten zubereiten und würzt dann das ganze Jahr mit dem Geschmack frischer Kräuter. 

Obst von Bäumen und Sträuchern 

Wer Obstbäume im Garten hat, wird hoffentlich bald reich mit Marillen, Zwetschken und Äpfeln beschenkt. Meist ist die Ausbeute so eines Obstbaumes im mehrstelligen Kilobereich. So viel Kuchen und Apfelstrudel kannst Du gar nicht essen - davon würde ich Dir auch aus gesundheitlichen Gründen eher abraten 😅.

Himbeeren, Brombeeren und anderes Obst von Sträuchern ist überhaupt nur für ganz kurze Zeit schön und schwierig zu lagern. Meistens werden gerade die Beerenfrüchte entweder eingefroren oder zu Marmelade verarbeitet. Und häufig sind die Vorratsschränke noch vom Vorjahr mit dem einen oder anderen Marmeladeglas gefüllt. Aber Marmelade hält auch über mehrere Jahre. 

Erdbeermarmelade

Der Klassiker, die Erdbeermarmelade

Erdbeermarmelade zweimal anders

Erdbeermarmelade, zweimal ganz anders

Lebensmittel einkochen und haltbar machen

Wenn Du es geschickt anstellst, kannst Du im Herbst und Winter von der eigenen Ernte zehren und so immer wieder in der kalten Jahreszeit mit einem Kompott, einer Marmelade, einem Letscho, einem Tomatensugo oder einem Chutney ein Stück Sommer auf den Tisch zaubern.

Früher, vor Kühl-, Gefrierschrank & Co waren Konservierungsmethoden wie Lebensmittel Einkochen, Einwecken, Einsalzen, etc. die einzigen Möglichkeiten, etwas über eine gewisse Zeit lang haltbar zu machen. Ich nutze diese Möglichkeiten nach wie vor sehr gerne, denn es ist eine schöne Methode, ein Stück Sommer zu konservieren und Lebensmittel durch Einkochen haltbar zu machen.

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5 Grundsätze bzw. Tipps, die Du beim Lebensmittel Einkochen beachten solltest  

1. Die Qualität muss stimmen

Je qualitativ hochwertiger das Ausgangsprodukt, desto besser schmeckt das Endprodukt und desto länger ist es haltbar.

Früchte, die bereits faulig sind oder schimmeln, sollten keinesfalls in ein Marmeladeglas. Das selbe gilt natürlich auch für Gemüsekonserven. Wichtig ist, dass Du einwandfreies Obst und Gemüse verwendest und bereits verdorbene Lebensmittel aussortierst. 

Hast Du keinen eigenen Garten, dann achte beim Einkauf von Obst und Gemüse auf eine gute Qualität und kaufe möglichst aus biologischem Anbau. Denn kann kannst Du sicher sein, dass Du beim Einkochen von Lebensmitteln keine Pestizide mitverarbeitest. 

2. Persönliche Hygiene ist das A und O für lange Haltbarkeit

Sauberes Arbeiten ist die absolute Grundvoraussetzung, wenn Du eine lange Haltbarkeit Deiner eingekochten Lebensmittel haben möchtest.

Also schon bevor Du mit der Arbeit beginnst, wasche Deine Hände ordentlich mit Seife, denn es sind die Hände, die Mikroorganismen übertragen.

Auch nach jedem Toilettengang sind die Hände gründlich zu waschen, vor allem dann, wenn Du anschließend wieder in die Küche gehst. In Großküchen ist eine Desinfektion der Hände vorgeschrieben, im privaten Haushalt vergisst man schnell mal darauf.

Den Löffel zum Abschmecken solltest Du auch nur einmal verwenden und nicht wieder in ein bereits abgefülltes Glas stecken.

Bei manchen Tätigkeiten empfiehlt es sich, Einweghandschuhe zu tragen, um die Keime zu minimieren oder auch, um das Verletzungsrisiko gering zu halten. Verarbeitest Du Chilis, dann solltest Du Dir danach mit den Händen besser nicht ins Gesicht fahren. Daher ist es sicherer, Handschuhe zu tragen. 

3. Küchenhygiene ist auch im privaten Haushalt essenziell

Saubere Arbeitsflächen sind genauso wichtig, wie saubere Arbeitsmittel. Gerade beim Einkochen von Lebensmitteln ist es notwendig darauf zu achten, dass die verwendeten Kochlöffel und Trichter sauber sind.

Gläser und Verschlüsse solltest Du immer vorher kontrollieren und anschließend am Besten sterilisieren. Wie das genau geht, kannst Du in meinem Artikel Wie Du ganz einfach Gläser sterilisieren kannst nachlesen. 

Ananas-Mango-Chili-Marmelade

Ananas-Mango-Chili-Marmelade

4. Hygiene bei der Zubereitung

Obst und Gemüse solltest Du vor der Verarbeitung gründlich waschen, um Keime, die aus der Erde und vom Boden kommen, zu reduzieren.

An Obst und Gemüse finden sich oft Reste von Erde, die Mikroorganismen enthalten können. Manche anaeroben Bakterien, also solche, die ohne Sauerstoff leben können, entwickeln Sporen, die in der Erde überleben. Kommen diese dann bei der Verarbeitung beispielsweise in ein Glas Marmelade, welches luftdicht verschlossen wird, können sich die Bakterien dort wunderprächtig entwickeln und vermehren.

Ein ungeliebtes Bakterium, aber nur in der Küche 😅

Ein solches Bakterium ist Clostridium botulinum, welches das stärkste bekannte Nervengift namens Botulinumtoxin absondert. Botox kennst Du vielleicht als Markennamen der Kosmetik- und Schönheitsindustrie. Dahinter steckt genau dieses Nervengift, welches Vergiftungserscheinungen hervorrufen kann, die bis zum Tod führen.

Botox wird verwendet, um Falten zu glätten. Allerdings natürlich nur so dosiert, dass keine lebensbedrohlichen Folgen auftreten. Für mich persönlich wäre das trotzdem nichts.

Fleisch, Fisch und Geflügel solltest Du immer getrennt von solchen Lebensmitteln verarbeiten, die Du roh weiterverwendest. Dazu gibt vom Bundesinstitut für Risikobewertung ein tolles Video, welches ich Dir hier drunter verlinke. 

5. Die richtige Lagerung von eingekochten Lebensmitteln

Eingekochtes und Eingemachtes sollte in der Regel dunkel und kühl, bei konstanten Temperaturen gelagert werden. Und Du solltest ab und an einen Blick auf Deine Gläser werfen und sie kontrollieren.

Die Deckel müssen fest verschlossen bleiben, dürfen keine Wölbungen, Löcher oder Risse aufweisen und der Inhalt sollte nicht trüb werden. Wenn Deine selbst eingekochten Konserven konstant bleiben im Aussehen, dann kannst Du Dir sicher sein, dass es dem eingekochten Lebensmittel gut geht.

Eine nachträgliche Wölbung des Deckels zeigt immer an, das da drinnen im Glas irgendetwas nicht stimmt. Meist sind für solche Gärprozesse, die den Deckel in die Höhe wandern lassen, die kleinen Mikroorganismen verantwortlich, die sich doch wieder erwarten in das Glas geschummelt haben.

Was tun, wenn sich der Deckel wölbt?

Hast Du ein Glas mit einer Bombage (so der Fachausdruck für einen gewölbten Deckel), dann solltest Du folgendermaßen vorgehen:

  • Öffne das Glas sehr vorsichtig und zwar so, dass Dir der Inhalt keinesfalls ins Gesicht spritzen kann.
  • Atme keinesfalls ein etwaiges aus dem Glas entweichendes Gas ein, denn dabei könntest Du ein Toxin inhalieren. Sind für so eine Deckelbombage Clostridien verantwortlich, dann solltest Du jeglichen Kontakt mit dem Toxin tunlichst vermeiden.
  • Wirf den Inhalt eines solches Glases unbedingt weg, um eine Vergiftung zu vermeiden.

Eines möchte ich schon auch noch betonen: das gilt sowohl für selbst hergestellte Konserven, wie auch für gekaufte. Denn selbst bei industriell hergestellten Konserven kann eine Mikroorganismus-Verunreinigung vorkommen, trotz strengster Sicherheitsvorkehrungen der Industrie.   

Chilipaste, Lebensmittel einkochen

Chilipaste, eine meiner beliebten Würzpasten

Lebensmittel einkochen ist einfach und sinnvoll

Es ist toll, wenn Du auf eigene Reserven zurückgreifen kannst. Zudem ist es enorm befriedigend, die Früchte Deiner (Garten)-Arbeit zu ernten und auch im Winter davon genießen zu können. Und es ist gar nicht schwer, Lebensmittel einzukochen und zu konservieren.

Der Hausverstand und die fünf Sinne

Allerdings solltest Du dabei auch einfach Deinen Hausverstand einsetzen. Durch den Einsatz der fünf Sinne kannst Du leicht erkennen, ob ein Lebensmittel oder eine selbst hergestellte Konserve noch in Ordnung ist, oder nicht.

  • Du kannst sehen, ob sich Dein Produkt verändert hat.
  • Und Du kannst es hören, beim Öffnen eines Glases, ob der Deckel ploppt, das sollte er nämlich. 
  • Riechen ist ein wundervoller Sinn, der uns Aufschluss darüber gibt, ob ein Lebensmittel noch in Ordnung ist. 
  • Wenn Du bis dahin der Meinung bist, das Lebensmittel ist noch gut, dann kannst Du auch eine klitzekleine Menge kosten. Du schmeckst es, wenn Nahrungsmittel kippen und beispielsweise sauer werden.
  • Und zu guter Letzt kannst Du es fühlen, die Textur oder das Mundgefühl, welches Du hast beim Verkosten einer Speise. Passt da etwas nicht, dann kannst Du immer noch ausspucken. 

Wenn Du diese 5 Tipps beachtest, dann wirst Du über den Winter viel Freude mit Deinen eingekochten Lebensmitteln haben. 

Deine Susanne

Schreib mir doch!


Welche Lebensmittel werden bei Dir haltbar gemacht? Sind es nur Früchte oder auch Gemüse? Schreib mir in einem E-Mail oder Kommentar Deine Erfahrungen mit dem Einkochen von Lebensmitteln!

Zusammenfassung für Schnell-Leser 😉 
Lesezeit 1 Minute

Lebensmittel einkochen ist eine gute Methode, um den Sommer mit in den Herbst zu nehmen. Wenn Du einen eigenen Garten hast, dann kennst Du das ja zur Genüge. Alles wird gleichzeitig reif und so viel kann man meist nicht auf einmal essen. Da braucht es etwas Vorplanung und viel Platz im Tiefkühler oder eben in der Speis, um Eingekochtes für die kühlere Jahreszeit einzulagern. 

Einkochen ist eine uralte Konservierungsmethode und mit diesen 5 essenziellen Tipps hast Du auch lange Freude an Deinem selbst angelegten Vorrat. 

5 essenzielle Tipps zum Einkochen von Lebensmittel

  1. Achte auf die Qualität Deiner Lebensmittel, die Du einkochen möchtest. Denn nur gutes Ausgangsprodukt ergibt auch ein gutes Ergebnis
  2. Die persönliche Hygiene ist das A und O für lange Haltbarkeit. Auf den Händen tummeln sich alle möglichen Bakterien, die Dein Einkochgut verunreinigen können. Wasche daher Deine Hände lieber einmal öfter als zu wenig.
  3. Auch in der Küche sollte es sauber sein, denn Küchenhygiene trägt ebenfalls zu einer längeren Haltbarkeit bei. Dazu zählen sowohl die Arbeitsflächen als auch das verwendete Geschirr und Besteck. Und Gläser und Deckel solltest Du sterilisieren
  4. Hygiene ist generell ein enorm wichtiges Thema, gerade bei der Zubereitung von Konserven und Halbkonserven. Wasche die Lebensmittel vor der Weiterverarbeitung gründlich und befreie sie von Erd-Resten. 
  5. Zu guter Letzt ist es eine einwandfreie Lagerhaltung, die dafür verantwortlich ist, dass Du lange von Deinen eingekochten Lebensmitteln etwas hast. Dabei sind Dunkelheit und konstante, kühle Temperaturen von Vorteil. 

Genauere Angaben findest Du wie immer im ausführlichen Artikel oben. 

Susanne Lindenthal

ÜBER DIE AUTORIN

Mein Name ist Susanne Lindenthal und ich bin Deine Expertin in Sachen Verdauung. In meiner Brust schlagen zwei Herzen. Zum einen bin ich mit Leib und Seele Ernährungswissenschafterin, zum anderen bin ich der Traditionellen Chinesischen Medizin verfallen. In meinen Beratungen verbinde ich diese scheinbar konträren Welten und verhelfe Dir damit zu einem besseren Bauchgefühl.

  • Liebe Susanne,
    meine Erfahrung habe ich schon vor einigen Jahren gemacht. Wenn du einmal Marmelade selbst gemacht und gekostet hast, dann rührst du kein gekauftes Massenprodukt mehr an.
    Liebe Grüße
    Andrea

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